Wissenswertes

Was tun im Schadensfall?

Das Aktionsbündnis Patientensicherheit konzentriert sich in seiner Arbeit auf Fehlerprävention und ist keine Anlaufstelle für Patienten und Angehörige bei Fragen rund um Patientenrechte und Schadensersatzansprüche in Folge von Behandlungsfehlern. Mit den folgenden Hinweisen möchten wir Ihnen jedoch gern helfen, den für Sie richtigen Ansprechpartner zu finden. Hilfe und Beratung bei Behandlungsfehlern – wohin kann man sich wenden?

Bei der Suche nach Klärung im Schadensfall empfehlen wir an erster Stelle das Gespräch mit dem behandelnden Arzt oder dem leitenden Klinikdirektorium. Viele Krankenhäuser haben auch eigene Beschwerdestellen eingerichtet, über die sich Fragen bereits im Vorfeld beantworten lassen. Wird ein Gutachten gewünscht, stehen den Patienten und deren Angehörigen Gutachter- und Schlichtungsstellen bei den Ärzte- bzw. Zahnärzte- oder Psychotherapeutenkammern zur Seite. Hier findet man Hilfe, wenn eventuelle Schadensersatzansprüche geprüft und Streitigkeiten außergerichtlich geklärt werden sollen. Auch die Krankenkassen bieten teilweise Betroffenen kostenfreie Unterstützung an und können auf entsprechende Beratungsstellen in Ihrer Nähe verweisen. Darüber hinaus existieren freie Patientenberatungs- und Patientenbeschwerdestellen, Verbraucherzentralen und Selbsthilfeorganisationen.

Weiterhin kann eine fachanwaltliche Beratung bei der Entscheidung helfen, ob der Weg über ein Zivilrechtsverfahren gangbar ist.

Mögliche Kontakte:
Patientenbeauftragte Berlin
Tel: 030 902 820 10

Anspruch auf Medikationsplan

Patienten haben seit Oktober 2016 Anspruch auf einen sogenannten bundeseinheitlichen Medikationsplan, wenn sie mindestens drei zulasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnete, systemisch wirkende Medikamente gleichzeitig einnehmen oder anwenden. Die Anwendung muss dauerhaft – über einen Zeitraum von mindestens 28 Tagen – vorgesehen sein.

5 FRAGEN, wenn es um Ihre Medikamente geht

Es ist wichtig zu wissen, welche Medikamente man wofür einnimmt, und wie man diese genau anwendet. Fünf allgemeine Fragen, die Sie nutzen können, um sich auf das nächste Gespräch über Ihre Medikamente in der Arztpraxis, in der Apotheke oder im Krankenhaus vorzubereiten.

Vor dem Gespräch
So bereiten Sie sich vor: Bringen Sie einen aktuellen Medikationsplan (falls vorhanden) mit.
Machen Sie sich vorher schriftliche Notizen zu Ihren Fragen und Anliegen.

Am Ende des Gesprächs
Sind alle Ihre Fragen beantwortet? Wenn nicht, trauen Sie sich nachzufragen, bis Sie alles verstanden haben. Das ist Ihr gutes Recht. Bitten Sie darum, dass Ihnen die besprochenen Veränderungen schriftlich zur Verfügung gestellt werden! Am Besten lassen Sie sich einen aktualisierten Medikationsplan aushändigen.

Weitere Unterstützung bei der Vorbereitung können Sie auch hier finden:
Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V., Tel. 030 36 42 816-0
Unabhängige Patientenberatung, Tel. 0800 011 77 22

 

1. Was ändert sich bei meinen Medikamenten?

Was sollte ich mitteilen:
Alle Medikamente, die mir von ÄrztInnen verordnet wurden oder die ich selbst gekauft habe.
Alles, was ich für meine Gesundheit zusätzlich anwende: zum Beispiel Naturheilmittel, Vitamine und Mineralstoffe, Salben, Tees

Was sollte ich fragen:
Wofür nehme ich welches Medikament? Verändert sich etwas bei meinen Medikamenten und warum?
Welche Medikamente brauche ich nicht mehr?

2. Wie fühle ich mich mit meinen Medikamenten?

Was sollte ich mitteilen:
Womit ich gut zurechtkomme – und wo es Probleme mit meinen Medikamenten gibt.
Welche Wünsche ich zu Veränderungen meiner Therapie habe.
Welche Sorgen und Unsicherheiten ich habe.

Was sollte ich fragen:
Gibt es ein anderes Medikament, mit dem ich besser zurechtkomme?
Gibt es Alternativen zur Arzneimitteltherapie?

3. Wie wende ich meine Medikamente richtig an?

Was sollte ich mitteilen:
Wo ich Schwierigkeiten bei der Einnahme oder Anwendung habe. Zum Beispiel: Bei der Entnahme des Medikaments aus der Packung oder beim Schlucken der Tabletten. Wenn ich Medikamente manchmal vergesse.

Was sollte ich fragen:
Wieviel soll ich von jedem Medikament anwenden?
Wie oft und wie lange soll ich es anwenden?
Wie und wann nehme ich es richtig ein?
Was soll ich tun, wenn ich eine Anwendung vergessen habe?
Gibt es Hilfestellungen oder Möglichkeiten, um die Anwendung zu erleichtern oder zu verbessern?
Wo finde ich diese Informationen später?

4. Wirken die Medikamente, wie sie sollen?

Was sollte ich mitteilen:
Alle Verbesserungen. Alle neu auftretenden Beschwerden oder wenn sich Beschwerden verschlimmern.

Was sollte ich fragen:
Woran kann ich feststellen, dass das Medikament wirkt und ab wann kann ich mit einer Wirkung rechnen?
Auf welche Nebenwirkungen soll ich achten und wie soll ich damit umgehen?

5. Wie ist das weitere Vorgehen?

Was sollte ich mitteilen:
Wenn ich Schwierigkeiten habe, die Arztpraxis, die Apotheke oder das Krankenhaus aufzusuchen.
Wenn es mir nicht möglich ist, einen Facharzttermin zu bekommen.

Was sollte ich fragen:
Wann findet der nächste Termin statt, in dem ich besprechen kann, wie es mir mit der Behandlung geht?
Was sollte wann überprüft werden? – Zum Beispiel: Blutwerte, Nebenwirkungen.

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