Intravenöse Applikation von Vincristin sicherstellen

Diese Broschüre richtet sich an alle, die Vincristin verschreiben, abgeben und verabreichen: Ärzte, Apotheker und Pflegende.

Vincristin ist ein Zytostatikum. Die Handhabung, die intravenöse Applikation von Vincristin am gleichen Therapietag wie die intrathekale Applikation von Methotrexat durchzuführen, ist nicht unüblich. Diese Gleichzeitigkeit der Verabreichung – vor allem bei ähnlicher Darreichungsform – kann zu Verwechslungen der Arzneimittel und damit einer versehentlichen intrathekalen Applikation von Vincristin führen. Auf Grund seiner stark neurotoxischen Wirkung muss Vincristin jedoch strikt intravenös verabreicht werden; eine versehentliche intrathekale Gabe führt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod des Patienten, wie es zahlreiche Berichte in der Fachliteratur belegen.

Das Ziel dieser Handlungsempfehlung ist es deshalb, die Aufmerksamkeit für Vincristin als Hochrisikoarzneimittel zu schärfen und eine praktische Anleitung zu geben, um zu unterstützen, dass Vincristin streng intravenös verabreicht wird.

Die vorliegende Handlungsempfehlung ist Bestandteil der Veröffentlichungsreihe „Handlungsempfehlungen bei Einsatz von Hochrisikoarzneimitteln“, die das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) im Rahmen des Aktionsplans für Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland erstellt. Hochrisikoarzneimittel sind Arzneimittel mit hohem Risikopotential bei falscher Anwendung; d. h. Medikationsfehler, die im Verlauf der Therapie mit diesen Arzneimitteln auftreten, können unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Patienten nach sich ziehen.

Druckexemplare können (solange der Vorrat reicht) in der APS-Geschäftsstelle per E-Mail an info@aps-ev.de bestellt werden (max. 30 Stück)

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