Welttag der Patientensicherheit 2024 mit Motto „Diagnosesicherheit“ – Aktionsbündnis Patientensicherheit ruft zur Beteiligung beim Aktionstag auf
Berlin, den 3. Juni 2024. – Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) gibt als Thema des diesjährigen des Welttags der Patientensicherheit, 17. September, „Diagnosesicherheit“ bekannt. Das Motto lautet: „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit“. Ab sofort ist auch die Webseite des Welttags der Patientensicherheit online zu erreichen (www.tag-der-patientensicherheit.de). Das APS ruft außerdem bundesweit Mitarbeitende und Institutionen im Gesundheitswesen auf, sich mit eigenen Aktionen rund um den 17. September zu beteiligen und Patientensicherheit so sichtbar zu machen. Seit dem Jahr 2019 wird der ursprünglich vom APS initiierte Aktionstag jährlich von der WHO ausgerufen.
Mit dem Aufruf „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit“ für den Welttag der Patientensicherheit 2024 nimmt das APS Bezug auf das Motto der WHO: „Improving diagnosis for patient safety!”. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit will damit den Fokus auf einen wichtigen Ausgangspunkt für die gesamte Gesundheitsversorgung und damit die Basis für Patientensicherheit legen.
Diagnosesicherheit spielt aus unterschiedlichen Gründen eine entscheidende Rolle für die Patientensicherheit:
1. Richtige Behandlung: Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung zu bestimmen. Eine falsche oder verzögerte Diagnose kann dazu führen, dass die Patientin/der Patient nicht die notwendige medizinische Versorgung erhält, was zu weiteren gesundheitlichen Problemen oder Komplikationen führen kann. Eine unnötige Behandlung oder die Verschreibung von Medikamenten, die nicht erforderlich sind, kann erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich bringen.
2. Früherkennung von Krankheiten: Eine genaue Diagnose ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Krankheiten. Dies kann dazu beitragen, ernsthafte Gesundheitsprobleme in einem frühen Stadium zu behandeln, was die Heilungschancen verbessert und die Kosten für die Gesundheitsversorgung senken kann.
3. Ressourceneffizienz: Eine genaue Diagnose hilft dabei, Ressourcen effizienter zu nutzen. Medizinische Ressourcen wie Zeit, Personal, Ausrüstung und finanzielle Mittel können gezielter eingesetzt werden, wenn die Diagnose sicher und genau ist.
4. Vertrauen: Eine zuverlässige Diagnose trägt dazu bei, das Vertrauen der Patientinnen und Patienten in das Gesundheitssystem und die medizinischen Fachkräfte aufrechtzuerhalten. Ein Verlust an Vertrauen kann zu Unsicherheit, Unzufriedenheit und einer schlechteren Einhaltung der medizinischen Anweisungen führen.
5. Patientenbeteiligung: Wenn Patientinnen und Patienten verstehen, dass ihre Diagnose richtig ist, sind sie eher bereit, aktiv an ihrer eigenen Gesundheitsversorgung teilzunehmen. Dies umfasst die Einhaltung von Behandlungsplänen, die Umsetzung von Lebensstiländerungen und die Zusammenarbeit mit dem behandelnden Team.
Insgesamt trägt eine sichere Diagnose wesentlich dazu bei, dass Patientinnen und Patienten die bestmögliche Pflege und Behandlung erhalten, was letztendlich ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden verbessert. Aktionen finden über das Fokusthema „Diagnosesicherheit“ hinaus zu allen Aspekten der Patientensicherheit beim diesjährigen Aktionstag Raum. Die Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit, Dr. Ruth Hecker, sagt anlässlich des diesjährigen Aufrufs zum Welttag der Patientensicherheit: „Für eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung und sichere Diagnosen ist es zwingend notwendig, dass Patientensicherheit als wesentliches Entscheidungskriterium überall verankert wird, „Patient Safety in all health policies“, dem Grundgedanken des Globalen Aktionsplans Patientensicherheit der Weltgesundheitsorganisation folgend! Über allem brauchen wir den politischen Willen, sich dem uneingeschränkt zu widmen und dies entsprechend gesetzlich zu verankern.“
Als eine wichtige praktisch und lebensnah umgesetzte Kampagne des Aktionsbündnis Patientensicherheit, bei dem die schnelle Diagnose lebensnotwendig ist, nennt sie #DeutschlandErkenntSepsis, die das Aktionsbündnis Patientensicherheit initiiert hat und betreibt. „Eingeladen, beim Welttag der Patientensicherheit aktiv mitzumachen, sind auf der einen Seite alle Akteure im Gesundheitswesen,“ erklärt Dr. Christian Deindl, Stellvertretender Vorsitzender des Aktionsbündnis Patientensicherheit, und betont: „Neben den Gesundheitsberufen richtet sich der Aktionstag an die in Deutschland lebende Gesamtbevölkerung. Denn: auch Patientinnen und Patienten können selbst zur sicheren Versorgung beitragen. Indem sie sich über ihre Diagnose, über Hygienemaßnahmen, Präventivvorkehrungen oder über ihre medizinische Behandlung informieren, Bedenken äußern, Fragen stellen, Behandelnden ihre Meinung kundtun. Umso wichtiger ist es, Informationen darüber bereitzustellen, die auf die Bedarfe der Betroffenen zugeschnitten sind. Deshalb bitten wir alle Einrichtungen im Gesundheitswesen, Krankenhäuser, Praxen, Apotheken, Pflegedienste und viele mehr, bei uns Infomaterial zu bestellen* und vor Ort an die Menschen zu verteilen.“ (*ab Mitte Juli). Deindl erklärt zum Motto des Welttags der Patientensicherheit, zu befürworten sei alles, was einer sicheren Diagnose nützlich ist, denn das sei die Voraussetzung für eine sichere Behandlung. Tests und Analysen seien hilfreich, sie dürften aber ärztliche und pflegerische Sorgfalt, die körperliche Untersuchung und eine ausführliche Anamnese nicht ersetzen.
„Die aktuellen Entwicklungen von Digitalisierung und KI im Gesundheitswesen werden einen Einfluss auf die Diagnose der Zukunft als Basis für eine sichere Gesundheitsversorgung nehmen. Wenn KI im Gesundheitsversorgungsprozess aufgenommen wird, benötigt es auch dafür Transparenz und muss in Aufklärung darüber investiert werden: in der Ausbildung der Gesundheitsberufe, gegenüber Patient:innen, in den Medien. Wir regen an, dazu anlässlich des Welttags in den Austausch zu gehen und widmen einige Aspekte dem Thema Digitalisierung auch im Rahmen unserer eigenen Veranstaltung zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September,“ ergänzt Joachim Maurice Mielert, Generalsekretär des Aktionsbündnis Patientensicherheit.
Orange ist Farbe des Welttags der Patientensicherheit
Zum Welttag der Patientensicherheit 2024 bietet das Aktionsbündnis Patientensicherheit allen Einrichtungen und Organisationen des Gesundheitswesens an, ihr Engagement für Patientensicherheit auf der Aktions-Webseite (https://tag-der-patientensicherheit.de) vorzustellen – in einer Präsenzveranstaltung oder online, lokal oder überregional, für die Bevölkerung oder für ein Fachpublikum. Wichtig ist die Bewusstseinsbildung für die Bedeutung der Patientensicherheit. Daran knüpft auch der Aufruf von WHO und APS an, am 17. September die Fassade der eigenen Organisation oder ein interessantes Gebäude in der Umgebung in Orange leuchten zu lassen. Mit dieser Signalfarbe sollen weltweit leuchtende Bekenntnisse zur
Patientensicherheit geschaffen werden, um das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu schärfen.
Eine einfach umzusetzende Aktion rund um den Welttag der Patientensicherheit im September ist das Angebot von unterstützenden Informationen über Infostände, Plakate und Broschüren für Patientinnen und Patienten in den eigenen Einrichtungen. Dazu stellt das APS ab Mitte Juli mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wieder zahlreiche gedruckte Broschüren, Flyer und weitere Materialien und Dateien zum Download kostenlos zur Verfügung, die über die Webseite des Welttags der Patientensicherheit bestellt werden können.
Zum Hintergrund: Alljährlich am 17. September begeht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2019 den Welttag der Patientensicherheit. Ausgangspunkt für die WHO-Initiative sind die vom Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) seit 2015 ausgerufenen internationalen Aktionstage zur Patientensicherheit. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert die Aktivitäten des Aktionsbündnis Patientensicherheit zum Welttag der Patientensicherheit.
https://tag-der-patientensicherheit.de
Terminhinweis:
Anlässlich des Welttags der Patientensicherheit ist die zentrale Veranstaltung, organisiert durch das Aktionsbündnis Patientensicherheit, am 17. September 2024 in Berlin als Präsenzveranstaltung geplant, Start 10:00 Uhr, Veranstaltungsort ist das Hotel Amano am Hauptbahnhof. Interessierte können sich diesen Termin bereits reservieren.
Der Welttag im Überblick
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ruft jedes Jahr zwölf Aktionstage zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen aus. Einer davon ist der 17. September, der Welttag der Patientensicherheit. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die Bedeutung von Patientensicherheit in der Gesundheitsversorgung schärfen und dieses Jahr eine sichere Diagnose als Basis für die bestmögliche Pflege und Behandlung in den Fokus nehmen. Der Welttag der Patientensicherheit wurde 2019 erstmals von der WHO ausgerufen, nachdem er vom Aktionsbündnis Patientensicherheit in Deutschland initiiert wurde. Das APS koordiniert die Aktivitäten zum Welttag der Patientensicherheit in Deutschland und orientierte sich dabei an dem Motto der WHO für 2023: „Improving diagnosis for patient safety!“
Über das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS):
Vertreter:innen der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft haben sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Zusammen entscheiden und tragen sie die Projekte und Initiativen des Vereins. Das APS wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden. Patienteninformationen und Handlungsempfehlungen entstehen beim Aktionsbündnis Patientensicherheit durch Erarbeitung in ehrenamtlich tätigen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Patientensicherheitsthemen, aus der Praxis für die Praxis, und bilden das Herzstück der Arbeit. Die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit initiiert und betreibt sie in Kooperation mit seinen Partnern.
Pressekontakt beim Aktionsbündnis Patientensicherheit:
Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.
Melanie Hansen
Alte Jakobstraße 81
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Tel. +49 (0)30 36 42 81 6-27
hansen@aps-ev.de