Es wird davon ausgegangen, dass von den jährlich etwa 19 Millionen Patienten in deutschen Krankenhäusern mehr als 600.000 Patienten eine nosokomiale Infektion erwerben. Im ambulanten Bereich werden jährlich eine Vielzahl von Patienten behandelt. Daten zum Auftreten von assoziierten Infektionen, die mit der ambulanten medizinischen Behandlung in Verbindung stehen, gibt es bisher nicht. Auch wenn das Infektionsrisiko in der ambulanten Versorgung niedriger eingeschätzt wird, als in der stationären Versorgung, tragen die hohe Anzahl von versorgten Patienten und eine stetig stattfindende Verlagerung von invasiven Behandlungen in die ambulante Versorgung zu einer potentiell steigenden Patientengefährdung bei. Dies bedingt eine profunde Kenntnis und Umsetzung geeigneter Präventionsmaßnahmen.
Die durch das Aktionsbündnis Patientensicherheit entwickelte Handlungsempfehlung „Hygiene in der Arztpraxis“ hat die Aufgabe, bei allen Mitarbeitenden in den Praxen die Aufmerksamkeit für die Infektionsprävention zu erhöhen und zu einigen wichtigen Aspekten wie Händehygiene, Sicherheit bei Injektionen und Infusionen, Aufbereitung von Medizinprodukten in der Arztpraxis, Umgang mit Patienten mit multiresistenten Erregern bzw. virusbedingten Infektionen sowie der Infektionsprophylaxe durch Impfungen, die wichtigsten Kenntnisse zu vermitteln bzw. aufzufrischen.
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