Projektpublikationen

TeamBaby

Reduzierung vermeidbarer unerwünschter Ereignisse in der Geburtshilfe durch die Verbesserung der interprofessionellen Kommunikationsfähigkeiten – Studienergebnisse TeamBaby

Beate Hüner, Christina Derksen, Martina Schmiedhofer, Sonia Lippke, Sandra Riedmüller, Wolfgang Janni, Frank Reister und Christoph Scholz veröffentlichten diesen Artikel im Januar 2023 in „BMC Pregnancy and Childbirth“, der die Reduzierung vermeidbarer unerwünschter Ereignisse in der Geburtshilfe durch Verbesserung der interprofessionellen Zusammenarbeit deutlich macht.

04.12.2023

White Paper: Erhöhung der Patientinnensicherheit in der Geburtshilfe durch Trainieren sicherer Kommunikation

Unerwünschte Ereignisse während der Geburt und der Anteil von Vermeidbarkeit

Das Projekt TeamBaby hat seinen dritten Aufsatz mit dem Titel „The Impact of a Communication Training on the Birth Experience: Qualitative Interviews with Mothers after Giving Birth at Obstetric University Departments in Germany“ veröffentlicht, der die positiven Auswirkungen der Kommunikation auf das Geburtserleben darstellt.

Autor:innen: Martina Schmiedhofer, Christina Derksen, Johanna Dietl, Freya Häußler, Reinhard Strametz, Beate Hüner, Sonia Lippke.

Untersucht wurde, inwieweit sich Kommunikationstraining für Schwangere auf die Qualität der Kommunikation und das Verständnis mit dem Personal während der Geburt auswirkt. Dazu wurden im Rahmen des Forschungsprojekts TeamBaby an zwei deutschen Universitätskliniken Kommunikationsinterventionen mit Schwangeren vorgenommen. Die Online-Kurse umfassten die Wahrnehmung persönlicher Wünsche, das Verständnis und die Anwendung von Kommunikationsstrategien, Selbstwirksamkeit und Empathie. 24 der Teilnehmerinnen wurden zusätzlich zu standardisierten Befragungen interviewt: Die Mehrheit der Befragten nahm ihre persönlichen Wünsche für die Geburt und die Notwendigkeit, diese zu äußern bewusster wahr. Positive Erfahrungen mit Kommunikationskompetenz, Empathie und Verständnis für die Anforderungen des Personals überwogen negative Erfahrungen im Krankenhaus, die zum Teil auf strukturelle Probleme zurückgeführt werden konnten. Die berichteten positiven Effekte des Kommunikationstrainings zeigen den Bedarf, aber auch das Potenzial von Kommunikationsschulungen zur Verbesserung der Kommunikationskompetenz in der Geburtshilfe auf. Negative Erfahrungen, die auf strukturelle Probleme im Gesundheitssystem zurückzuführen sind, können jedoch durch Kommunikationsfähigkeiten abgefedert, aber nicht gelöst werden.

Zum Aufsatz:

Link: www.mdpi.de

Preventable Adverse Events in Obstetrics—Systemic Assessment of Their Incidence and Linked Risk Factors

Die Autor:innen Beate Hüner, Christina Derksen, Martina Schmiedhofer, Sonia Lippke, Wolfgang Janni und Christoph Scholz haben im Januar 2022 in der Zeitschrift „Healthcare“ einen Aufsatz veröffentlicht, der die unerwünschten Ereignisse aus den Geburtsdaten des Jahres 2018 auf den Anteil von Vermeidbarkeit untersucht hat. In einer detaillierten Fallanalyse wurden Risikofaktoren analysiert. Es gibt noch keine standardisierte Identifizierung oder einheitliche Terminologie. Auf Basis vorhandener internationaler Literatur wurde eine Matrix mit Fehlerkategorien und Risikofaktoren erstellt, die als Grundlage für ein zukünftiges standardisiertes Risikomanagement in der Geburtshilfe genutzt werden kann und damit die Grundlage für ein erfolgreiches Fehlermanagement legt. Sie kann somit zur Reduzierung vermeidbar unerwünschter Ereignisse beitragen.

Zum Aufsatz:

Link: www.mdpi.com

TeamBaby

Auswirkungen der COVID 19-Pandemie auf Mütter, ihre Partner und das geburtshilfliche Personal

Die Autor:innen Martina Schmiedhofer, Christina Derksen, Johanna Dietl, Freya Häussler, Frank Louwen, Beate Hüner, Frank Reister, Reinhard Strametz und Sonia Lippke haben im Januar 2022 im „International journal of environmental research and public health“ einen Aufsatz mit dem Titel „Birthing under the Condition of the COVID-19 Pandemic in Germany: Interviews with Mothers, Partners, and Obstetric Health Care Workers.“ veröffentlicht, in dem die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf das Geburtsgeschehen sowohl aus Mütter- und Partnerperspektive als auch aus der des geburtshilflichen Personals ausgewertet wurde.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

Die mit der COVID-19-Pandemie einhergehenden Maßnahmen zur Reduzierung des Ansteckungsrisikos stellen eine große Herausforderung für die geburtshilfliche Versorgung dar. Schutzmaßnahmen wie Masken und Schutzkleidung beeinträchtigten die Kommunikation und Versorgung der Gebärenden erheblich; Begleitpersonen (Väter) wurde kein oder nur ein restriktiver Zugang kurz vor der Geburt gewährt, so dass den werdenden Müttern die vertraute Bezugsperson fehlt. In der Zeitschrift IJERPH, International Journal of Environmental Research and Public Health, veröffentlichten die Autor:innen Martina Schmiedhofer, Christina Derksen, Johanna Elisa Dietl, Freya Häussler, Frank Louwen, Beate Hüner, Frank Reister, Reinhard Strametz und Sonia Lippke eine Studie über die Auswirkungen der COVID 19-Pandemie auf Mütter, ihre Partner und das geburtshilfliche Personal. Grundlage der Untersuchung waren die Daten zweier universitärer Krankenhäuser aus erster Hand.

Methoden:

Es wurden insgesamt 35 halbstrukturierte Interviews mit zwei stratifizierten Stichproben durchgeführt. Stichprobe eins bestand aus 25 Müttern, die während der Pandemie entbunden hatten einschl. fünf Partnern.  Stichprobe zwei umfasste 10 professionell in der Geburtshilfe tätige Personen (Ärzt:innen, Hebammen, Pflegekräfte), deren Sichtweisen die Forschungsergebnisse der Mütter ergänzten und zur Datenvalidierung beitrugen. Die Teilnehmer wurden aus der Studienstichprobe eines Projekts zur Patientensicherheit (TeamBaby) gewonnen und hatten zuvor an Kommunikationsschulungen teilgenommen. Die Interviews wurden zwischen Februar bis August 2021 (Mütter online, Personal persönlich) geführt. Die Studie wurde von zwei Ethikkommissionen genehmigt und vor der Durchführung wurden informierte Zustimmungen der Teilnehmenden eingeholt.

Ergebnisse:

Die Mütter akzeptierten die Regeln weitgehend und hielten sie ein. Sie fühlten sich jedoch sozial isoliert und unsicher, insbesondere in der Geburtsphase vor der Verlegung in den Kreißsaal. Das Personal berichtete aus seiner beruflichen Perspektive ebenfalls von Belastungen. Neben der Bewältigung von hohen und sich häufig verändernden Anforderungen an die organisatorischen Abläufe, versuchten Hebammen, Ärzt:innen und Pflegekräfte den fehlenden Partner und die fehlenden sozialen Kontakte zu kompensieren, konnten aber nicht ihren gewohnten professionellen Standards gerecht werden. Der Ausschluss von Partnern wurde kritisch gesehen, aber als weitgehend notwendig erachtet, um die Pandemie einzudämmen. Die durch das Besuchsverbot ungestörte Zeit für das Bonding auf der Entbindungsstation wurde sowohl von Müttern als auch von den Fachleuten überwiegend als positiv bewertet, auch wenn der Ausschluss des Vaters bedauert wurde.

Schlussfolgerung:

Die negativen Auswirkungen der Risikominderungsmaßnahmen auf die Geburt sind sorgfältig auf ihre Folgen für die Mütter, die Neugeboren auch hinsichtlich der nachhaltigen Familienbindung abzuwägen.

PANTHER

Patientensicherheit in der Ausbildung prüfen – eine Zwischenbilanz des Projekts

„PANTHER“ steht für „PAtieNTensicHERheit: Best Practices als Prüfinhalte in der interprofessionellen Ausbildung – zur Verhinderung vermeidbarer Schäden und Schaffung eines konstruktiven Umgangs mit Fehlern in der Versorgung.“ Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert das Projekt für einen Zeitraum von zwei Jahren (2020 bis 2022). Bei der Projektdurchführung kooperiert das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) mit dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS).

Projektziel von PANTHER sind Prüfungsinhalte in den Ausbildungsgängen verschiedener Gesundheitsberufe auf der Grundlage einer systematischen Erhebung von nationalen und internationalen „Best Practices“ zu Patientensicherheit sowie einer strukturierten Umfrage unter Lehrverantwortlichen an den Fakultäten und Ausbildungsorten. Diese Erfolgsmodelle sollen auf die Bereiche Medizin, Pharmazie und Psychotherapie übertragen werden. Nachdem in einem ersten Arbeitspaket bereits die Erfassung solcher Modelle erfolgte, werden in einem nächsten Schritt Prüfziele für spezifische Problemstellungen und Anforderungen formuliert, Prüfinhalte erarbeitet und Prüfungsfragen bzw. -szenarien entworfen.

TeamBaby

Sichere Kommunikation in der Geburtshilfe – Ergebnisse aus Interviews mit Ärzten, Hebammen und Krankenschwestern

In der Zeitschrift International journal of environmental research and public health veröffentlichten die Autor:innen Martina Schmiedhofer, Christina Derksen, Franziska Maria Keller, Johanna Elisa Dietl, Freya Häussler, Reinhard Strametz, Ilona Koester-Steinebach und Sonia Lippke den Artikel „Barriers and Facilitators of Safe Communication in Obstetrics: Results from Qualitative Interviews with Physicians, Midwives and Nurses“ (2021/1).

TeamBaby

Wirksamkeit von Kommunikationsinterventionen in der Geburtshilfe

Im International journal of environmental research and public health veröffentlichten die Autor:innen Sonia Lippke, Christina Derksen, Franziska Maria Keller, Lukas Kötting, Martina Schmiedhofer und Annalena Welp den Artikel „Effectiveness of Communication Interventions in Obstetrics – A Systematic Review“

TeamBaby

Entwicklung der Wahrnehmung von PPAEAT (preventable adverse events assessment tool)

Im „International Journal for Quality in Health Care“ veröffentlichten die Autor_innen Franziska Maria Keller, Christina Derksen, Lukas Kötting, Martina Schmiedhofer und Sonia Lippke den Artikel „Development of the perceptions of preventable adverse events assessment tool (PPAEAT): measurement properties and patients’ mental health status (April 2021).

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