Patient:innen und ihre Angehörigen können in Videos über ihre Erfahrungen mit der Sicherheit in ihrer Gesundheitsversorgung berichten und mehr Sichtbarkeit erreichen.
Berlin, den 30. Mai 2023. Ein Workshop und Videoaufnahmen sind Teil des neuen Projekts „Patients for Patient Safety – Patient:innen für Patientensicherheit“ des Aktionsbündnis Patientensicherheit, gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit. Das Projekt steht im Kontext des Globalen Aktionsplans für Patientensicherheit 2021 – 2030 der Weltgesundheitsorganisation (WHO), mit dem das Thema Patientensicherheit durch direkte Einbindung von Patient:innen vorangetrieben werden soll. Patienten-Souveränität und Empowerment sollen dazu beitragen die Gesundheitssysteme resilienter zu gestalten und Fehler in der Gesundheitsversorgung zu verringern. Ziel ist daneben auch Informationen für Patient: innen und ihre Angehörigen bereitzustellen.
Projekt zur Verbesserung von Patientensicherheit
Im Rahmen des Projekts „Patients for Patient Safety – Patient:innen für Patientensicherheit“ veranstaltet das Aktionsbündnis Patientensicherheit einen Patientenworkshop am 12. Juni 2023 von 11.00-16.00 Uhr im Hotel Aquino, Berlin Mitte. Dazu sucht das Aktionsbündnis Patientensicherheit Patient:innen oder Angehörige sowie Verbände als Teilnehmer:innen, um Personen für die Videobotschaften zu finden sowie um über weiteres Vorgehen für die Drehs von Videos zu informieren. Weitere Infos zur Teilnahme am Projekt finden sich hier. Ziel des Projekts ist es, Patient:innen und ihre Angehörigen als Sprecher:innen für ihre eigene Sache zu gewinnen. Sie geben damit vor allem den Menschen eine Stimme, die nicht selbst sprechen können. In Videobotschaften und im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung können sie über ihre Erfahrung in der Gesundheitsversorgung berichten. Darüber hinaus soll durch Information und Zuspruch die Gesundheitskompetenz der Patient: innen mit dem Projekt gestärkt werden. Es richtet sich an die gesamte deutsche Bevölkerung und spricht Patient:innen genauso wie Einrichtungen und Mitarbeitende des Gesundheitswesens an. Die persönlichen Erfahrungsberichte sollen deutlich machen, dass nicht nur jedes Team und jede Organisationseinheit bis hin zur Führungsebene dazu beitragen kann, Patientensicherheit zu gestalten.
Patientensicherheit als komplexe Herausforderung
Patientensicherheit gilt als ein wichtiger Bestandteil einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung. Obwohl das Thema in den vergangenen Jahren international an Bedeutung gewonnen hat, unterlaufen weiterhin zahlreiche, vermeidbare Fehler mit negativen Folgen. Sie sind sowohl auf personale als auch systemische Faktoren zurückzuführen. Patient:innen durchlaufen im Rahmen ihrer Behandlung verschiedene Stationen in einem komplexen Gesundheitssystem, bei denen sie selbst häufig die einzige Konstante im Behandlungsprozess bilden. Sie sind die Expert:innen ihrer eigenen Krankheitshistorie. Die WHO und das Aktionsbündnis Patientensicherheit sehen daher großes Potential in der Einbindung von Patient:innen und ihren Angehörigen in die Patientenversorgung. Dafür ist die Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit für das Thema Patientensicherheit zentral, die das Aktionsbündnis Patientensicherheit mit seinem Projekt anstrebt.
Einbeziehung von Patientenerfahrung als wirksames Instrument
Patient:innen können einen wesentlichen Beitrag zu einer sicheren Behandlung leisten, wenn sie einbezogen und „empowert“ werden. Auch die WHO spricht sich für Patienten-Empowerment aus: „Die Einbeziehung und Befähigung der Patient:innen ist vielleicht das wirksamste Instrument zur Verbesserung der Patientensicherheit.“ Aber sogar gut informierte Patient:innen wissen oftmals nicht, wie sie wahrgenommene Fehler angemessen kommunizieren können, ohne die Beziehung zu den Behandelnden zu gefährden. Viele Betroffene haben Hemmungen, Unklarheiten oder Bedenken während ihrer Behandlung anzusprechen. Sie vertrauen in der Regel den Ärzt:innen und den Pflegenden und zögern, eine Bemerkung zu machen, die konfrontativ erscheinen könnte. Hierfür möchte das Aktionsbündnis Patientensicherheit Aufmerksamkeit schaffen.
Über das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS):
Vertreter der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft haben sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Zusammen entscheiden und tragen sie die Projekte und Initiativen des Vereins. Das APS wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden. Patienteninformationen und Handlungsempfehlungen entstehen beim Aktionsbündnis Patientensicherheit durch Erarbeitung in ehrenamtlich tätigen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Patientensicherheitsthemen, aus der Praxis für die Praxis, und bilden das Herzstück der Arbeit:
Pressekontakt beim Aktionsbündnis Patientensicherheit:
Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.
Melanie Hansen
Alte Jakobstraße 81
10179 Berlin
Tel. +49 (0)30 36 42 81 6-27
hansen@aps-ev.de
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